Die Sicherheit von Seniorinnen und Senioren ist uns ein wichtiges Anliegen und deshalb haben wir kürzlich zwei aufregende Workshops zum Thema Selbstbehauptung für unsere älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger veranstaltet. Die Kriminalstatistik zeigt zwar, dass Seniorinnen und Senioren nicht häufiger Opfer von Angriffen oder Überfällen werden, dennoch empfinden viele ältere Menschen ein verstärktes Gefühl der Verletzlichkeit und Angreifbarkeit. Wir wollen etwas gegen dieses Gefühl tun und den Seniorinnen und Senioren das Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten zurückgeben.
Selbstbehauptung vs. Selbstverteidigung: Was ist der Unterschied?
Selbstbehauptung ist nicht dasselbe wie Selbstverteidigung. Bei der Selbstverteidigung geht es darum, sich in einer akuten Gefahrensituation physisch zu verteidigen, oft durch den Einsatz von Kampftechniken. Selbstbehauptung hingegen konzentriert sich auf Maßnahmen, um Gefahren zu vermeiden oder abzuwenden, bevor sie eskalieren. In den Workshops, die die Kollegin Birgit Sommerfeld (Teamleitung Soziale Dienste der Stadt Ronnenberg) durchführte, lag der Fokus darauf den Teilnehmenden Tipps und Tricks beizubringen, die ihnen in kritischen Situationen helfen können.
Praktische Fähigkeiten und Ratschläge
In den Workshops haben wir gemeinsam mit den Seniorinnen und Senioren gelernt und geübt, wie man:
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Richtig steht: Ein fester Stand ist die Grundlage für Selbstbehauptung. Wir haben Techniken vermittelt bekommen, um sicher auf den eigenen Beinen zu stehen.
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Alltagsgegenstände nutzt: Es wurde gezeigt wie ein einfacher Schlüssel, ein Regenschirm oder ein Gehstock in der Not zu hilfreichen Verteidigungswerkzeugen werden können.
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Sich aus Griffen befreit: Wir erlernten Techniken, um sich geschickt befreien zu können, wenn man unerwünscht am Arm festgehalten wird.
Auch wurde betont, wie wichtig es ist, in brenzligen Situationen auf sich aufmerksam zu machen. Statt still und unbeholfen zu reagieren, sollten wir laut sein, rasch reagieren und Feuer rufen. Feuer? Richtig! Die Selbstbehauptungs-Expertin erzählt, dass Feuer anstatt Hilfe gerufen werden soll. Dies zieht Aufmerksamkeit an, kann potenzielle Angreifer abschrecken und die Wahrscheinlichkeit, dass jemand kommt um zu helfen, sei größer.
Die wichtigste Botschaft: Keine Angst!
Die Workshops endeten mit einer motivierenden Botschaft: Keine Angst zu haben! Ja, es gibt potenzielle Gefahren da draußen, aber wir dürfen uns nicht davon abhalten lassen, das Leben zu genießen. Angst darf nicht die Oberhand gewinnen und uns davon abhalten, die schönen Dinge des Lebens zu erleben.
Birgit Sommerfeld ermutigt die Seniorinnen und Senioren aufmerksam zu sein, ihre Umgebung im Blick zu behalten und wenn möglich, wegzulaufen, wenn sich eine Gefahr abzeichnet. Wenn jedoch eine Konfrontation unvermeidlich ist, haben sie nun das Handwerkszeug, um selbstsicher zu handeln und zu reagieren.
In diesen Workshops ging es nicht nur um körperliche Fähigkeiten, sondern auch um das Selbstbewusstsein und die Stärkung des Selbstvertrauens der Menschen. Wir wollen ihnen das Vertrauen schenken, sich sicher zu fühlen. Die Übungen haben gezeigt, dass sie mehr Kraft und Fähigkeiten haben, als sie sich zugetraut hätten.
Das schönste an den Workshops war, dass sie nicht nur sehr hilfreich waren, sondern viel Spaß gemacht haben! Sieh selbst und schau dir ein paar Fotos an: